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Neujahrstreffen 2023 der AMSEL: Krisen und Herausforderungen als Chancen für Individuum und Gesellschaft

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Abstinenz konnte das diesjährige Neujahrstreffen der AMSEL endlich wieder in Präsenz stattfinden. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von laufenden und neuen Projekten der AMSEL, Krisen als Herausforderung und Chance zugleich. Dies bezogen auf die individuelle Ebene beispielsweise bei einer Krankheit wie der Multiplen Sklerose (MS) wie auch auf den gesamtgesellschaftlichen Kontext. Den Abschluss der bildete die Ehrung eines langjährigen Mitstreiters für die Belange MS-Betroffener.

In seinem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 zog Adam Michel, Vorsitzender der AMSEL, eine positive Bilanz. Zahlreiche Projekte konnten zum Abschluss gebracht werden bzw. stehen kurz davor. Einer der Schwerpunkte der AMSEL liegt neben der Selbsthilfe vor Ort auf der Wissensvermittlung: Hier gehen verschiedene digitale Formate in Kürze online, unter anderem eine Wissensseite mit kompakten Informationen speziell für Neuerkrankte. Ebenfalls kurz vor dem Start steht ein geschützter Bereich exklusiv für Mitglieder mit breitem Informationsangebot. Der Fokus der AMSEL werde auch im neuen Jahr auf den digitalen Medien liegen, so Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Vorsitzender des Ärztlichen Beirats der AMSEL. Unter anderem werde die Anwendung und das interaktive Trainingsprogramm „MS Kognition“ um neue Übungen für Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen ergänzt. In Arbeit ist ferner eine Seite speziell zu Generika und Biosimilars, um Betroffenen die Orientierung im breiten Angebot von zugelassenen Medikamenten zu erleichtern.

In seinem Gastvortrag zog Manuel Hagel MdL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, die Parallele zwischen Einzelschicksal eines MS-Betroffenen und dem Individuum als Mitglied unserer Gesellschaft: Beide könnten ihre Zukunft selbst aktiv gestalten und damit eine Krise zur Chance transformieren. Die Arbeit der AMSEL im Kampf gegen die bis heute unheilbare Krankheit würdigte er als Vorbild und Hoffnungsgeber für den Umgang mit lebensverändernden Krisensituationen: AMSEL inspiriere MS-Betroffene zu Hoffnung und Tatkraft, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Diese gelebte Haltung, aus der Hoffnung heraus Kraft für einen Aufbruch zu finden, aktiv zu werden, so sein Appell, sollte von allen Mitgliedern unserer Gesellschaft übernommen werden. Spätestens bei den aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen müsse alles getan werden, um die bisher als selbstverständlich angenommenen Werte Wohlstand, Sicherheit und Demokratie zu bewahren. Der Staat könne zwar finanziell und ideell unterstützen, aber es brauche auch den Gestaltungswillen und das Engagement jedes Einzelnen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Verleihung der Goldenen Ehrennadel der AMSEL an Klaus Gusowski, den ehemaligen leitenden Physiotherapeuten am Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad. Als anerkannter Bobath-Instruktor habe er seine Kenntnisse zur physiotherapeutisch fundierten Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten bei neurologischen Schädigungen des zentralen Nervensystems nicht nur am Patienten hervorragend anzuwenden gewusst, sondern auch als Ausbilder an seine Kollegen weitergegeben. Die Konzeption der Therapeutenausbildung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat Klaus Gusowski maßgeblich mitentwickelt. Seit fast 30 Jahren unterstützte der Experte darüber hinaus die AMSEL ehrenamtlich mit seinem Fachwissen bei Broschüren, Veranstaltungen, Chats und stellte regelmäßig speziell für MS-Erkrankte konzipierte Bewegungsübungen bereit.

Quelle: AMSEL-Pressemeldung (pdf.) vom 17.01.2023

Redaktion: AMSEL e.V., 17.01.2023