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Erfolge in der MS-Forschung von Sobek-Stiftung gewürdigt

Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer ist in Stuttgart mit dem Sobek-Forschungspreis 2013 ausgezeichnet worden. Dr. Francesca Odoardi erhielt den Nachwuchspreis.

Der mit 100.000 Euro dotierte Sobek-Forschungspreis 2013 ist am Freitag, 6. Dezember, an Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer (50), Leiter der Klinik für Neurologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, verliehen worden. Ebenfalls gewürdigt wurde die Arbeit von Dr. Francesca Odoardi (42), Privatdozentin in der Abteilung Immunologie am Institut für Multiple-Sklerose-Forschung der Universitätsmedizin Göttingen. Sie erhielt bei einer Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart den mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchspreis.

"Prof. Hemmer ist einer der profiliertesten klinischen Neuroimmu-nologen, der sich wissenschaftlich intensiv mit entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, insbesondere aber "mit den Krankheitsbildern Multiple Sklerose (MS), Neuro-Borreliose und Neuro-HIV beschäftigt." Dabei gehe es dem Wissenschaftler um die Bedeutung krankmachender Antikörper und vor allem um neue Therapieansätze, würdigte Dr. Simone Schwanitz, Amtschefin im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den Preisträger.

"Neben Ihrer Forschung und klinischen Arbeit mit MS-Patientinnen und -Patienten sind Sie in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien eingebunden und bewegen dort wichtige Aktivitäten der Forschung und Versorgung von MS-Betroffenen", sagte Dr. Simone Schwanitz. Sie verwies dabei nicht zuletzt auf die von Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer aufgebaute und verantwortete "bundesweite Koordinierung des krankheitsbezogenen Kompetenznetzwerks Multiple Sklerose". An diesem ist das Land Baden-Württemberg mit den Universitäten Freiburg und Ulm beteiligt. Prof. Hemmer ist darüber hinaus Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld soll gleichermaßen "Lohn für Ihre vorzügliche wissenschaftliche Arbeit, aber auch Ansporn für die weitere Suche nach Heilmethoden für die Multiple Sklerose sein", schloss die Ministerialdirektorin.

Auch die 1971 in Rom geborene Dr. Francesca Odoardi, die den Nachwuchspreis der Stiftung erhielt, hat mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit dazu beigetragen, dass die MS-Forschung in den vergangenen Jahren weit vorangekommen ist. Prof. Dr. med. Klaus V. Toyka hob in seiner Laudatio hervor, dass es der Forscherin gelungen ist, "sehr originelle Erkenntnisse über neuartige Wege der Immun- Prozesse" zu entdecken. Dank ihrer Forschungen könnten faszinierende Einblicke in die kleinsten Bewegungen krankmachender Lymphozyten gegeben werden. "Zellen mit einem Durchmesser von nur 10 Tausendstel Millimeter werden bei ihrem Weg durch Blut- und Lymphgefäße und beim Eintritt ins Gehirn betrachtet", so der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates der Sobek-Stiftung. Die Bedeutung und Tragweite für die MS werde in Kürze offenkundig werden, überraschende Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung von Francesca Odoardi zeigten, "dass wir der Klärung ungelöster Fragen bei MS wieder einen Schritt näher gekommen sind."

Zum 14. Mal fand in diesem Jahr die Preisverleihung in Zusammenarbeit mit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg, und dem DMSG-Bundesverband im Stuttgarter Schloss statt. Seit 2000 wurden insgesamt 1,53 Millionen Euro für wegweisende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose an Sobek-Forschungspreisträger und Sobek-Nachwuchspreisträger vergeben.

Quelle: AMSEL-Pressemeldung vom 6.12.3013

Redaktion: AMSEL e.V., 06.12.2013